Durch Quellen tritt Grundwasser auf natürliche Weise zu Tage. Bohrbrunnen hingegen befördern das sprudelnde Nass mechanisch nach oben. Nutzbar wird es durch Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Von dort fließt es zu den Haushalten. Auf diese zwei Arten werden im Verbandsgebiet täglich 6,5 Millionen Liter Trinkwasser für circa 46.000 Einwohner gewonnen. Da Quellen und Bohrbrunnen nicht immer eine konstante Menge führen und auch die Entnahme variiert, ist es wichtig, Versorgungsnetze – sogenannte Gruppenwasserversorgungen – aus mehreren Ortschaften, Quellen und Brunnen anzulegen. Verbrauchsspitzen werden so ausgeglichen und die vorhandene Menge optimal auf die Ortschaften verteilt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Versorgungsnetzes sind neben Pumpwerken vor allem Hochbehälter. Diese speichern Trinkwasser über mehrere Tage und geben es reguliert an das Versorgungsnetz ab.
Für den Erhalt eines starken und modernen Versorgungsnetzes bedarf es kontinuierlicher Investitionen. Fast 55 Millionen Euro hat der Zweckverband mit Hilfe seiner betriebsführenden EW Wasser seit 1990 im Trinkwasserbereich investiert. Das neuste Vorhaben mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Kubikmeter entsteht derzeit in Kalteneber: ein neuer Trinkwasserspeicher. Die rund 1,5 Millionen Euro schwere Investition des WAZ Obereichsfeld wird zu 50 Prozent vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gefördert. Der neue Behälter ersetzt den alten und wird künftig 5.000 Einwohner versorgen. Neben den Heiligenstädter Stadtteilen Kalteneber, Flinsberg und Bernterode profitieren auch die Gemeinden Krombach, Lutter und Uder. Alle Ortschaften gehören zur Gruppenwasserversorgung „Springmühle“, einer von insgesamt 13 Gruppen im Versorgungsgebiet. Die gleichnamige Quelle in der Nähe von Lutter befüllt den Speicher.
Trinkwasserversorgung und Grundwasserspiegel sind also eng miteinander verbunden. Durch eine Crowd-Science-Aktion des Deutschen Städtetags in Kooperation mit der ARD kann jetzt jeder Wächter des Wassers werden. Unter www.daserste.de/unterhaltung/film/unser-wasser/aktionen/index.html
können Bilder und Angaben zu ausgetrockneten Gewässern geteilt werden. Alle Daten fließen am Ende in einer Studie zusammen und werden vom Grundwasserökologen Dr. Hans Jürgen Hahn von der Universität Koblenz-Landau ausgewertet.