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Eichsfeldwerke GmbH

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Bioenergie – natürlich aus dem Eichsfeld

Biogasanlagen sind echte Umweltschützer. Unsere Biogasanlage in dem kleinen Eichsfeldort Weißenborn-Lüderode spart jährlich 10.000 Tonnen Kohlendioxid ein! Das Gemeinschaftsprojekt der drei Tochterunternehmen EW Eichsfeldgas GmbH, EW Wärme GmbH und EW Projekt GmbH ist mit 13 Millionen Euro die größte Einzelinvestition seit Gründung der Eichsfeldwerke und eine nachhaltige Investition in den Klimaschutz und die Lebensqualität unserer Region. Für den Betrieb der Anlage liefern Landwirte von 700 Hektar Anbaufläche jährlich etwa 28.000 Tonnen Biomasse, die zu rund 45 Prozent aus Maissilage und 45 Prozent aus Ganzpflanzensilage (Gerste und Roggen) besteht. Auch Gras und Gülle werden verwertet.

Funktionsweise einer modernen Biogasanlage am Beispiel Weißenborn-Lüderode


Schritt 1: Anlieferung und Einlagerung der Biomasse

Die Biogasanlage Weißenborn-Lüderode besteht aus drei Hauptkomponenten: Biogaserzeugung, -aufbereitung und -einspeisung. Von den Landwirten angelieferte Substrate werden in einem etwa 10.000 Quadratmeter großen Silo gelagert.

Schritt 2: Gärungsprozess und Erzeugung des Biogases

In zwei Fermentern und einem Nachgärer wird der klein gehäckselten Biomasse durch biologische Prozesse die Energie, also das Biogas, entzogen. Unzählige Mikroorganismen wandeln die Biomasse Schritt für Schritt zu einem Gasgemisch um. So wird sie zunächst von Hefen in Zucker und Alkohole zerlegt. Eine andere Gruppe von Bakterien bildet daraus organische Säuren (zum Beispiel Essigsäure und Wasserstoff). Von diesen Säuren ernähren sich die Methanbakterien, die dabei schließlich Biogas „ausatmen“. In diesem Gas ist zu einem großen Teil das gewünschte Methan enthalten. Damit die Organismen ideale Lebensbedingungen haben, finden die Prozesse unter ständigem Rühren und Luftabschluss sowie bei einer konstanten Temperatur von etwa 38°C statt. Das erzeugte Biogas wird unterhalb der Folienhauben der Behälter gespeichert.

Der übrig bleibende Gärrest wird in zwei abgedeckten Behältern gelagert und von den Substratlieferanten wieder als natürlicher, geruchsarmer Dünger auf die zu bestellenden Flächen ausgebracht. Dadurch wird der lokale Nährstoffkreislauf geschlossen und der Einsatz von Kunstdünger deutlich reduziert.

Schritt 3: Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität

Das in den Fermentern entstandene Biogas besteht etwa zu gleichen Teilen aus Methan und Kohlendioxid. Mit Hilfe von Aktivkohlefiltern erfolgt nach einer Analyse die Entschwefelung, die Abtrennung von möglichen Feststoffpartikeln sowie die Reduzierung von Spurengasen. Im weiteren Aufbereitungsprozess wird das Kohlendioxid mithilfe einer Waschlösung abgetrennt und das nun zu 99 Prozent methanhaltige Gas getrocknet.

Schritt 4: Einspeisung des Biogases ins Erdgasnetz

Damit das so auf Erdgasqualität veredelte Biogas in das Netz der EW Eichsfeldgas eingespeist werden kann, fließt es anschließend in die Biogaseinspeiseanlage. Dort wird der Biogasstrom gemessen und mittels Kompressoren auf den notwendigen Leitungsdruck (zwischen 6 und 16 bar) verdichtet. Durch Zugabe von Flüssiggas wird der Brennwert, also der Energiegehalt, exakt dem des in der Leitung vorhandenen Erdgases angepasst.

Auf einen Blick – Vorteile von Biogas am Beispiel Weißenborn-Lüderode

  • Einspeisung von jährlich etwa 30 Mio. kWh Biogas mit Erdgasqualität in das Erdgasnetz
  • Deckung von rund 5 % des Erdgasbedarfs unserer Region
  • Erzeugung von rund 11 Mio. kWh Strom im Jahr durch moderne Blockheizkraftwerke
  • Versorgung von potenziell circa 2.800 Haushalten
  • Vollständige Verwendung der im Biogas enthaltenen Energie durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
  • Nutzung der anfallenden Wärme von rund 14 Mio. kWh jährlich in den angeschlossenen Fernwärmenetzen (entspricht dem Wärmebedarf von etwa 1.000 Eigenheimen)

Mit der Biogasanlage Weißenborn-Lüderode hat die Unternehmensgruppe ein Großprojekt realisiert, das für den nachhaltigen und umweltschonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen steht. Durch die Nutzung des Biogases hat sie die gesamte Wertschöpfungskette für die Region erschlossen.

 

Bei Störfällen: Die Information Öffentlichkeit gemäß Störfallverordnung dient der Regelung zum Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen plötzlich auftretender Störfälle.