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Welttag des Wassers: Knowhow und Technologie setzen Maßstäbe

News Wasser / Abwasser

Sauberes Wasser ist die wichtigste Ressource weltweit. Die Vereinten Nationen haben deshalb den Weltwassertag am 22. März ins Leben gerufen. Er soll das Bewusstsein für die Trinkwasserver- und die Abwasserentsorgung schärfen. In den Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) ist die EW Wasser als Betriebsführerin für eine reibungslose Ver- und Entsorgung im Einsatz. Das bedeutet, täglich 5,8 Millionen Liter Trinkwasser für 45.892 Einwohner bereitzustellen und umweltgerecht das Abwasser von 72.229 Personen zu klären. Mehr als 300 Millionen Euro wurden im Trink- und Abwasserbereich seit 1990 bis heute im Verbandsgebiet investiert.

Für die Bereitstellung der Ressource Wasser ist eine effektive Abwasserbehandlung ein wichtiger Bestandteil. Aufbereitet wird Abwasser wieder in Bäche und Flüsse eingeleitet und über das Grundwasser in den Wasserkreislauf zurückgegeben. Intelligente Lösungen, die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verbinden, sind dafür unumgänglich. Allein 6,9 Millionen Euro umfasste die Erweiterung und energetische Optimierung der Kläranlage (KA) Leinetal bei Uder im Jahr 2013. Sie ist seitdem für 80.000 Einwohnerwerte (EW) ausgelegt. Mit Hilfe des dort errichteten Faulturms wird der anfallende Klärschlamm in Gas und dieses vor Ort in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) wiederum in Strom und Wärme umgewandelt. 2017 wurde zusätzlich eine Ultraschall-Desintegrationsanlage installiert, die den Klärschlamm für die Energieerzeugung aufspaltet. Zu zwei Dritteln versorgt sich die Anlage seitdem selbst. Die Kläranlage in Horsmar – thüringenweit mit 15.000 EW die kleinste mit Faulturm und BHKW – deckt seit eineinhalb Jahren mehr als 50 Prozent ihres Energiebedarfs durch Eigenstrom. Weiteres Potential zur Energiegewinnung soll durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage (PV) mit einem Batteriespeicher ausgeschöpft werden.

Auf den Dächern der Kläranlage Mihla sind die schwarzen PV-Module bereits zu sehen. Nach ihrer Inbetriebnahme werden sie ca. 67.000 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren. Das entspricht in etwa dem Jahresdurchschnittsverbrauch von 27 Drei-Personen-Haushalten. Rund 20 Prozent des Energiebedarfs der Anlage werden so künftig durch vor Ort produzierten, klimaneutralen Strom gedeckt. Auch für die 2010 errichtete Kläranlage Friedatal bei Großtöpfer ist eine PV?Anlage mit einem prognostizierten Jahresertrag von ca. 22.000 Kilowattstunden geplant. Sie kann dann zu ca. 15 Prozent durch Sonnenenergie betrieben werden.

Neben der energetischen Optimierung der großen, hoch technologisierten Klärwerke, setzt die Eichsfeldwerke-Tochter auch beim Neubau kleinerer Anlagen auf energieeffiziente Lösungen. Nach Birkenfelde (2017) und Thalwenden (2020) werden in diesem Jahr in Wahlhausen und Schwobfeld gleich zwei vollbiologische Kläranlagen für 400 bzw. 100 Einwohnerwerte in Betrieb gehen. Insgesamt sind es dann 12 Anlagen dieser Art mit sogenannten Scheibentauchkörpern. Das Reinigungssystem ist besonders effizient und zugleich energiearm, benötigt nicht viel Platz und integriert sich ins Landschaftsbild. Für die Orte Wendehausen, Diedorf und Katharinenberg im Südeichsfeld laufen bereits die Planungen für eine Gruppenkläranlage.

Parallel dazu erarbeiten die Ingenieure der EW Wasser gemeinsam mit Forschungspartnern der Universität Leipzig neue Methoden zur Abwasserbehandlung. Ein Beispiel dafür ist das derzeit laufende Pilotprojekt auf der KA Günterode. Dort soll die Reinigungsleistung durch schwimmende Pflanzinseln in Kombination mit besonders energiearmen Belüftern gesteigert werden.

Neben der Energieeffizienz ist die Phosphateliminierung (P-Fällung) eine weitere Hauptaufgabe im Abwasserbereich. Auf den großen Anlagen des WAZ Obereichsfeld kommt die chemische P-Fällung mit Hilfe von Eisen- oder Aluminiumsalzen zum Einsatz. Mit dieser Technik wird in diesem Jahr auch die Kläranlage Unteres Leinetal bei Arenshausen und die Kläranlage Küllstedt/Büttstedt ausgestattet. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz entsprechend der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Marcus Heinemann (links), Fachbereichsleiter bei der EW Wasser, erläutert die Funktionsweise der Scheibentauchkörper der naturnahen Kläranlage Thalwenden.